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Hier der Zeitungsartikel zum "kleinen Strolch" (Kreiszeitung)


Das Kinderheim „Kleine Strolche“ hat gemeinsam mit der Achimer Künstlerin Toby Wichmann einen Botschafter der Hilfe geschaffen: eine Bronzefigur, die außergewöhnlich engagierte Mitarbeiter und Sponsoren erhalten. Firmen, Banken und Institutionen können den „kleinen Strolch“ kaufen. Der Reinerlös fließt in die Arbeit mit benachteiligten Kindern.

VON ANKE SEIDEL Asendorf/Bücken – Der Kleine hat was. Seine markante Knollennase sticht unter seinem Helm hervor. Frech, lebensfroh und unbeschwert wirkt der kleine Strolch aus Bronze. Er scheint auf der Sonnenseite zu stehen – ganz anders als diejenigen, denen er helfen soll: Jungen und Mädchen, von den eigenen Eltern vernachlässigt, misshandelt oder verletzt. Im Kinderheim „Kleine Strolche“ in Asendorf werden die Kinder betreut und behandelt, sollen eine Chance auf ein ganz normales Leben erhalten. 

Gemeinsam mit der Achimer Künstlerin Toby Wichmann hat Bernhard Schubert als Geschäftsführer des Kinderheims eine Aktion ins Leben gerufen, von der Helfer und Hilfsbedürftige gleichermaßen profitieren sollen. Das Konzept lässt sich mit einem vierblättrigen Kleeblatt vergleichen, das bekanntlich Glück verheißt. Denn das Projekt verzahnt vier Bereiche miteinander: Kunst, Sozial-Sponsoring, Wirtschaft und ein Markenzeichen. Die Achimer Künstlerin Toby Wichmann hat die Bronzefigur „kleiner Strolch“ bewusst für diese Aktion geschaffen und ihr einen einzigartigen Ausdruck verliehen. „Ich bin ein sozialer Mensch. Mir liegt das am Herzen“, sagt die 46-Jährige, die von Beruf Erzieherin ist. Mit ihren unverwechselbaren Bronzefiguren hat sie sich als Künstlerin einen Namen gemacht – und will mit ihren Werken „amüsante Geschichten, voller Leichtigkeit, Witz und Ironie“ erzählen. Diese kleinen Helden sind Wachs in ihren Händen – im Wortsinn. Denn das Herzstück ihrer Kunst bildet eine mit liebevollen Details gestaltete Wachsfigur. Dieses Kunstwerk erhält einen „Mantel“ aus Silikon und Gips – eine zweiteilige, wieder verwendbare feste Form. Sie ist der Schlüssel für die „Geschwister“ der Ursprungs-Wachsfigur. Auch sie entstehen aus Wachs, das heiß in diese Form gegossen wird und erstarrt. Jede einzelne dieser Wachs-Figuren bekommt nun ein ganz besonderes „Korsett“: Ein flüssiges Gips-Schamotte-Gemisch, das um die Figur gegossen wird und das Wachs vollständig umhüllt. Der gesamte Behälter kommt dann in den Brennofen: Drei bis vier Tage glüht er durch – bei 750 Grad Celsius. In dieser unvorstellbaren Hitze verdampft das Wachs. Was bleibt, ist das „Korsett“ – der Behälter, in den nun die bis zu 1 200 Grad heiße, flüssige Bronze gegossen wird. Nachdem sie abgekühlt und erstarrt ist, wird der Behälter zerschlagen und gibt die Bronzefigur im Rohzustand frei. Sie muss anschließend sorgfältig ziseliert, patiniert und poliert werden – ein aufwendiger Prozess. Bernhard Schubert freut sich über das Engagement von Toby Wichmann: „Wir müssen nur die Kosten für Bronze-Gießerei übernehmen“, alles andere ist eine Spende. Zehn Figuren vom „kleinen Strolch“ hat sich das Kinderheim gewünscht – und zugesagt bekommen. Die 24 Zentimeter große Figur erhalten zum einen engagierte Mitarbeiter – wie Nicole Radatz, die sich seit zehn Jahren aufopferungsvoll um benachteiligte Säuglinge und Babys kümmert, die nicht nur viel Geborgenheit und Liebe brauchen. Sie müssen oft auch künstlich ernährt, monitorüberwacht oder mit Sauerstoff versorgt werden. „Ich habe großen Respekt vor dieser Arbeit“, sagt Schubert über das Engagement dieser Pflegekräfte. Und wünscht sich möglichst viele Therapie- und Entlastungsangebote für alle im Kinderheim lebenden Jungen und Mädchen. Darum wirbt die Einrichtung um Spenden – und will dafür ebenso den Erlös aus dem Verkauf des „kleinen Strolchs “ verwenden: Acht dieser Bronze-Figuren können erworben werden. Sie sind jeweils 24 Zentimeter groß (ohne Sockel) und kosten je Stück 895 Euro. Insbesondere für Firmen, Institutionen und Unternehmen haben sich der Geschäftsführer des Kinderheims und die Künstlerin eine besondere Aktion ausgedacht. Denn sie können sich auf Wunsch einen eigenen „kleinen Strolch“ anfertigen lassen – wahlweise in einer Größe von 50, 100 oder 120 Zentimetern. Die Preise teilt das Kinderheim Interessierten direkt mit. Schubert ist zuversichtlich, dass sie sich melden: „Diese Art der Hilfe ist steuerlich absetzbar.“ Der „kleine Strolch“ soll zu einem Markenzeichen für Spenden an das Kinderheim werden. Ihre Unterstützung könnten Unternehmen und Privatpersonen so optisch zum Ausdruck bringen, sagt Schubert. Außerdem erhält auf dem sogenannten „Children’s Home Evening“ (eine Veranstaltung für Spender) der größte Unterstützer einen „kleinen Strolch“. Der hat ganz bewusst das Habit eines kleinen Ritters – als Ausdruck für die Aktion „Ich bin ein Ritter“. Denn unter diesem Motto laufen Spenden für das Rittergut Ovelgönne in Bücken, das zu einem Therapiezentrum umgebaut werden soll (wir berichteten). WEITERE INFOS www.kinderheim-kleine-strolche.de www.ein-koenigreich.de 


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